Es ist hier im Blog nahezu unmöglich euch die
Eindrücke der letzten beiden Wochen in der gebotenen Kürze zu
erzählen (Das Fotoalbum gibt ein kleinen Eindruck - Link.), denn manchmal
liegen die Extreme ganz nah beisammen - der Schmerz - das Dunkel
unserer gemeinsamen europäischen Geschichte und der fühlbare
Frieden an einem Ort, welchen die Moderne noch nicht zerstört hat.
Denn bei den Besuchen von Thessaloniki und dem Berg Athos gab es
Begegnungen mit der katholischen, evangelischen und jüdischen
Gemeinde sowie natürlich zuerst mit den orthodoxen Einwohnern und
den Heiligtümern der Stadt. Besonders unerwartet war ein langes
bewegendes Gespräch mit einem Überlebenden von Auschwitz - Herrn
Heinz Kounio und seiner Frau. Er kam als Kind mit seiner Familie mit dem
ersten Transport ins Vernichtungslager und überlebte
hauptsächlich, weil sie als einzige deutsch sprachen und deswegen
die Befehle der Deutschen verstanden, wodurch sie weniger
geschlagen wurden und vor allem bei allen weiteren 18 Transporten
an der Rampe waren und für die Übersetzungen bei der Selektion und im Lager sowie den
folgenden Todesmärschen gebraucht wurden. Später hat er die fast
völlig vernichtete jüdische Gemeinde von Thessaloniki(bis 1900 überwiegend jüdische Bevölkerung - siehe Link), fast 60
000, mit geleitet. Über dieses sehr bewegende Gespräch, welches
indirekt erst durch einen Hinweis des Konsuls möglich wurde, mehr
zu Thessaloniki, den Besuch in der deutschen Schule und dem
Konsulat und die Tage auf dem heiligen Berg Athos sowie über ein
ganz unerwartetes Treffen mit orthodoxen Palästinensern aus Gaza
und dem Flüchtlingslager Tulkarem im Kloster Xenophones auf Athos
berichte ich im nächsten Blog. Ganz kurz - Essam hat seinen Vater
und seine Mutter in Gaza bei der Offensive der Israelis verloren
und organisierte später die Gaza - Flotte mit. Wir sprachen über
die Schwierigkeit der gegenseitigen Vergebung für beide Völker,
seine eigenen Weg hier auf dem Berg Athos, seinen Frieden im Gebet
zu finden und das "Warum" meines Weges als Deutscher durch die
Konzentrationslager im Dienst für den Frieden des Volkes Israel
und des Volkes Palästina, was aus der Verantwortung aus der
Geschichte heraus, untrennbar miteinander verbunden ist!
Shalom -
Salam! Elijah M. Thomas....weiter im ersten Kommentar
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AntwortenLöschenP.S. kurz zu Athos - abseits des Weltenrummel hat es einen eigenen Rhythmus - morgens gegen 3 Uhr steht man auf - 3-7h Gebet - Gottesdienst!! - und die Zeit läuft hier anders - im wahren Wortsinne - noch konstantinische Zeitrechnung - sehr herzliche Menschen - noch in weitgehenden Einklang mit allem lebende Mönche - und die Bauten noch original erhaltene bzw. wieder aufgebaute Klöster des Hochmittelalters - ein lebendiges Architekturmuseum - nur viel mehr - alte byzantinische Straßen - aus dem 13./14. Jhd. - von Moderne unzerstörte Natur - einige Sandpisten und wichtig - kein Public-Internet bis cirka - 20.03.
AntwortenLöschenJetzt schreibe ich kurz, weil ich die Zeit auf Athos unterbrach für das Gespräch mit Herrn Kounio und in der Schule und gleich die Fähre zurück geht, denn für die Mission gab es eine extra-lange Genehmigung für einen ganzen Monat, zum Besuch aller Klöster, auch wo Mönche und Gäste aus den Ländern des Balkans und Russland sind, welche ich nicht besuchen konnte und wo der Krieg und die Geschichte tiefe Spuren hinterlassen haben.
Ciao und Gottes Segen euch.
P.S...wenn ihr Kräne seht..der Athos wacht auf ...alle verlassenen Klöster sind wieder besiedelt...und werden renoviert...jedoch keine Angst....mit alten Techniken...wunderbare Qualitäten - die Kräne helfen nur, wo sie können.
...die Foto - Kommentare müssen bis nach dem 20.03. warten, wenn ich von Athos Richtung Konstantinopel / Istanbul aufbreche