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Samstag, 9. Februar 2013

Griechenland - Bürgerkrieg und Krise - Juden in Kastoria - Napalm - SS - Liebe zu Deutschland

Griechenland - Bürgerkrieg und Krise - Napalm - SS - Massaker - Liebe zu Deutschland

Die Fotos zum folgenden Kurzbericht findet ihr hier. (Link - Griechenland - Fotos)
Aus Albanien kam ich in die erste griechische Stadt Kastoria und erfuhr gleich wie stark Griechenland noch immer vom griechischen Bürgerkrieg vor 70 Jahren(!) und seinen nie verheilten Wunden gezeichnet ist und dies den heutigen gesellschaftlichen Konflikt noch immer bewußt oder unbewußt stark beeinflusst (ein 2. Beispiel zum Bürgerkrieg und dem Krieg in diesem Gebiet hier - bulgarischer Partisan kämpfte in Griechenland gegen Griechen). Beim ersten längeren Gespräch antworte ein Grieche - Bürgerkrieg?! - vielleicht - es war etwas überspitz gefragt, jedoch sagt die Antwort viel aus. Er wurde in Elbasan/Albanien geboren, weil seine Eltern von den Partisanen rekrutiert wurden und dann Griechenland verlassen mussten und erst nach einer Odyssee durch den Balkan 1955/6 wieder zurück ins Land durften. Das ging vielen so damals - "rote" Partisanen wurden über die ganze Welt verstreut - zuerst in die kommunistischen Länder. Sie verloren all ihr Hab und Gut - welches konfiziert wurde, ob sie nun freiwillig oder gezwungen wurden, auf "dieser" Seite zu kämpfen. Dann arbeitete er über 30 Jahr in Deutschland und spricht fließend - so gut - das man ihn hin und wieder für einen Deutschen halten könnte. Er berichtete von einem wunderbaren Projekt, dem Reconciliation - Nationalpark, welchen ich gern besucht hätte(siehe Fotos - kein Link gefunden) - jedoch lag er, wegen des Athos - Termins, zu abseits und ich entschied, ihn auf dem Rückweg, wenn es möglich ist, zu besuchen.
Am nächsten Tag erzählte mir mein Gastgeber nicht nur von seinem nach dem Krieg verlassenen Heimatdorf, sondern auch vom Napalm - Einsatz der Amerikaner, welche die royalen Truppen unterstützten - noch heute kann man die Spuren in den Bergen deutlich sehen. Er war es auch, welcher mir vom Jakob Eliaou erzählte, dem letzten noch hier lebenden Juden - über 1000 gab es in der Stadt - sefardische Juden. Sie waren eingewandert im Zuge der Inquisition aus Spanien. Vertrieben und oft ihrer Habe beraubt, war das Osmanische Reich das einzige größere, welches ihre Ansiedlung erlaubte. Sie sollten nie zurückkehren - bis heute. 3 Synagogen haben in ganz Spanien überlebt, wie ich selber in Toledo sah - als ich ihren Spuren folgte. Schon in Sarajevo konnte ich zum Shabbat die sefardische Gemeinde besuchen. Er sagte mir, er würde sich sehr freuen, wenn eines seiner Kinder sein Geschäft übernimmt.
Lange haben wir uns unterhalten über die jüdische Geschichte in Kastoria und darüber hinaus - er erzählte mir auch von Regina - einem jüdischen Mädchen, welches 1943 als die Deportation bevorstand, auf die Mauer für ihre Freundin schrieb - wenn du diese Zeilen liest, bin ich wahrscheinlich schon tot und daher bitte ich dich - laß eine Träne deine Wangen hinunter rollen - im Gedenken unserer Freundschaft. Eine Gedenktafel erinnert daran neben dem Mahnmal der Deportation vor dem Haus, in welchem alle Juden vorher zusammengepfercht wurden.
Es beschäftigte mich lange, wodurch ich nur relativ kurz, Teile der Altstadt besuchte - jedoch kann ich sehr die kleinen alten Kirchen, ein altes Kloster auf der Halbinsel und die zentrale orthodoxe Kirche empfehlen, welche mir herzlich half. ...
Über Kleisoura, dem zweiten Ort eines SS - Massakers, welchen ich innerhalb von 10 Tagen besuchte und weitere Orte erfährt ihr mehr im folgenden Kommentar. Shalom - Salam!
P.S. ...ein Bürgerkrieg ist nicht wirklich wahrscheinlich - wie mir folgend und auch von ihm versichert wurde - jedoch die Spannungen in der Gesellschaft sind offensichtlich, denn leider tragen einige der älteren royalen und konservativen Familien, welche damals Verantwortung tragen, auch heute unter anderem Verantwortung für die Selbstbedienungsmentalität und Korruption innerhalb der Eliten(!) des Staates.


Albanien - Ökumene, Korruption, Lager und wunderbare Menschen

Grab Iskanderum
Die letzten Wochen sahen wieder einizigartige Erlebnisse, auf welche ich jedoch erst im Buch über den Friedensweg ausführlicher eingehen kann. Jetzt folgt der Blog häufiger und dann darauf konzentriert. Nach Albanien kam ich über über Budhva und das alte Bar in Montenegro - eine wunderbare jedoch traurigerweise im 19. und 20. Jahrhundert durch die Kriege zerstörten Ruinenstadt. Hier könnt ihr Fotos der in Albanien und kurz in Mazedonien besuchten Orte finden. In Albanien leben die unterschiedlichen Religionsgemeinschaften in seltener Eintracht - http://de.wikipedia.org/wiki/Religion_in_Albanien.
Ich selbst bin als Unglaubiger aufgebrochen, bin jetzt getauft und finde oft bei christlichen Gemeinden sehr herzliche Unterkunft. Es sind oft sozial sehr engagierte Menschen. Sehr dankbar bin ich, dass ich meine Vorbehalte und traurigerweise durch zutiefst unchristliches Verhalten von einigen Christen in Geschichte und Gegenwart hervorgerufenden Widerstände überwinden konnte.
Die Ängste vor Albanien erwiesen sich schlichtweg als unbegründet, die einfachen Leute hier sind sehr herzlich und offen. In Europa existieren leider viel Unwissen und  Vorbehalte über das schöne Land, dessen schöne ursprüngliche Bergregionen wegen der Unwegbarkeit des weiten Gebietes im Winter, ich nicht besuchen konnte. Das ist beim nächsten Besuch fest eingeplant.
Große Mosche Tirana
 
Bedingt durch den anhaltenden sintflutartigen Regen kam ich von Bar nach Shkodra mit Bus in das nördliche Zentrum Albaniens unweit des großen gleichnamigen Sees, wo ich sehr herzlich von den Franziskanern aufgenommen wurde. Weiter ging es nach Blinisht. Durch den Kontakt, welcher mir in Bosnien vermittelt wurde, war die von der Geschichte sehr gezeichnete kleine Gemeinde etwas vorbereitet und die Kerze konnte abends in der Gemeinschaft entzündet werden, wo ich als "Zeugnis" über den Weg und seine Hintergründe berichtete. Durch die kommunistische Vergangenheit und die Lager verstanden sie ganz intuitiv. Am nächsten Tag besuchten wir ein Karmelitenkloster, wo zu Zeiten des Diktators Enver Hoxha ein Konzentrationslager war und die neue vom italienischen Pfarrer aufgebaute Öl- und Weinherstellung von den Produkten der Farmer der Gegend. Cirka 40 Lager und Gefängnisse für politische Gefangene gab es in Albanien - Politische, einfache Menschen und Angehörige aller Religionsgemeinschaften fielen dem Terror im sogenannten ersten atheistischen Land der Erde zum Opfer. Kurz zeigen dies einige Fotos  und zum Systems des Terrors findet man hier einen Einblick - http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/1926982/ - jedoch aktuell wird das Thema weitgehend gedeckelt. Selbst konnte ich später in Tirana mit Dom Henricus, dem Sekretär des Erzbischofs, welcher selber nach Jerusalem, Rom und Santiago pilgerte, eine Ausstellung dazu im zentralen Museum am Hauptplatz in Tirana besuchen. Wir konnten uns reichlich austauschen über Erfahrungen des Weges, welcher ihn letzendlich Anfang der neunziger Jahr nach Albanien führte.
Weiteres über den Volkshelden Skanderbeg, italienischen Schwestern, die römischen Via_Egnatia und den Besuch von Radolishta, wo die SS bei einem Massaker fast die ganze Dorfbevölkerung tötete, erfahrt ihr in den Kommentaren.

Mittwoch, 6. Februar 2013

Blog - Newsletter - Montenegro und Albanien

Blog - Newsletter - Montenegro und Albanien -
Ökumene, Staats - Korruption, KZ´s und wunderbare Menschen, der Berg Athos

Liebe Freunde vom Weg und zu Hause,

der überfällige Newsletter - welcher leider unvollständig erscheint, da schwerwiegende Computerprobleme die Arbeit behinderten. Ich hoffe das fehlende baldmöglich nachliefern zu können.
Hier die Fotos zu Montenegro - Albanien wird wegen der Probleme nachgeliefert.

Bevor ich aus der ersten griechischen Stadt Kastoria, im noch immer vom griechischen Bürgerkrieg vor 70 Jahren(!) und seinen nie verheilten Wunden gezeichneten Griechenland über Thessaloniki zum Mount Athos und seinen alten orthodoxen Klöstern aufbreche.(Dazu im nächsten Blog aus erster Hand - denn gleich hier lernte ich mehrere Schicksale des Krieges kennen, welcher auch den heutigen gesellschaftlichen Konflikt hier stark beeinflusst. Unter anderem ein Mitglied der letzten jüdischen Familie in Kastoria und Männer deren Väter als Partisanen kämpften und welche von Immigration, deutschen Massakern und dem US-Napalm - Einsatz während des Bürgerkrieges nach dem 2. Weltkrieg berichteten.) Nach dem Besuch des alten Felsenklosters Ostrog und dem Metropolit von Montenegro dort, bin ich schon sehr gespannt auf die gelebte Nachfolge und Ökumene auf dem Mount Athos,(welcher sich schon überall ankündigt) die alten Klöster und ihre Gäste, ihre Geschichte, den Berg und die wunderbaren Ikonen.

Vorab (ein Artikel aus Dubrovnik - Link).
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....in den Kommentaren zum Blog erfahrt ihr weiteres über Ostrog und Montenegro!